Ukrainehilfe:
Um auch den ukrainischen Geflüchteten homöopathische Hilfe anbieten zu können, haben wir in unserem Projekt „Homöopathie für Flüchtlinge in Deutschland" alle Kolleg*innen wieder zusammengerufen. Wieder stehen viele bereit, um traumatisierte Geflüchtete homöopathisch zu unterstützen.
Diesmal sind die Verhältnisse anders als 2015: Nur ein Teil der Ukrainer*innen sind in Gemeinschaftsunterkünften, viele sind privat untergekommen. Das macht es für uns schwieriger, den Kontakt zu ihnen herzustellen. Trotzdem möchten wir diese Möglichkeit anbieten und sind hier auch schon aktiv.
Weiterhin sind wir natürlich auch für Geflüchtete aus allen anderen Krisengebieten der Welt da.
Sollten Sie Menschen kennen, die traumatisiert sind oder aus anderen Gründen homöopathische Behandlung brauchen, melden Sie sich gerne bei uns oder geben Sie unsere Kontaktdaten weiter:
• Regina Mössner: 089 – 60 11 563
• Oder über das Kontaktformular auf dieser Website:
https://homoeopathie-in-aktion.de/de/kontakt.html
• Oder: info@homoeopathie-in-aktion.de
Homöopathie in Aktion dankt Ihnen fürs Mitmachen!
25 Jahre Homöopathie in Aktion!
Januar 2021
Vor einem viertel Jahrhundert wurde die Idee geboren, Geflüchteten (damals v. a. aus dem Balkankrieg) und sozial benachteiligten Menschen eine Chance zu homöopathischer Behandlung zu geben. Aus den Anfängen im Münchner Raum wurde eine deutschlandweite Initiative mit über 200 Homöopathinnen und Homöopathen, die mit Empathie und dieser solidarischen Lebenseinstellung ihre Arbeit auch denen zur Verfügung stellen, die es sich nicht leisten können.
Durch sie und die vielen Spenderinnen und Spender konnte unser Ziel realisiert und bis heute am Leben gehalten. Das macht mich sehr glücklich.
Mit jeder und jedem der Kolleginnen und Kollegen habe ich ein ausführliches Bewerbungsgespräch geführt, in dem die verschiedenen – und immer berührenden – persönlichen Motivationen zum Mitmachen zur Sprache kamen.
Es ist ein sehr gutes Gefühl zurückzublicken und sich zu vergegenwärtigen, wie viele Tausende an Patientinnen und Patienten in diesen 25 Jahren behandelt werden konnten. Wie viele von ihnen in ein gutes Leben und zum Teil sogar in ein Arbeitsleben zurückfinden konnten. Ihre oft große Dankbarkeit darüber hat uns immer wieder die Energie gegeben weiterzumachen.
Wenn ich mir vorstelle, dass all die HiA-Patientinnen und Patienten diese Behandlung nicht bekommen hätten, würden viele Menschen nicht da stehen, wo sie heute sind, einschließlich deren Kinder oder Partner. Es wäre ein Stück eine andere Welt.
Danke an alle, die Teil davon sind!
Ich wünsche mir, dass es irgendwann selbstverständlich wird, dass jeder Mensch homöopathische Behandlung bekommen kann.
Regina Mössner
Fachtag Interkulturelle Medizin in Augsburg
Januar 2019
„Würden Sie in der Therapeut-Patient-Beziehung oder sonst im Alltag bei einem Deutschen nach dem Befinden seiner Familie fragen? ...Genau das ist für einen Iraner Zeichen einer wertschätzenden und fachlichen Kompetenz", so Dr. Dr. Rahim Schmidt in der Ankündigung seines Buches „Interkulturelle Medizin und Kommunikation".
Herr Dr. Rahim Schmidt hielt kompetent und humorvoll den Einführungsvortrag beim Fachtag „Interkulturelle Medizin", zu dem der Verein FiLL e.V. (unter Vorsitz von Prof. Dr. Leonie Herwartz-Emden) in Augsburg eingeladen hatte, und den die Projektleiterin unseres Projektes „Homöopathie für Flüchtlinge", Dr. Maria Möller, mitgestaltet hat. 140 Interessierte aus verschiedenen Fachgruppen nahmen teil.
Wenn „die Leber brennt", so Dr. Schmidt, ist das kein Grund, Menschen aus Ländern wie Iran, Türkei und auch Frankreich sofort zum Gastroenterologen zu schicken oder zu repertorisieren: Leber, Schmerz, brennend, sondern das ist vielmehr ein Ausdruck von Liebesverlust und gleichbedeutend mit „Herzschmerz" in Deutschland.
Auch im Blickkontakt und dem räumlichen Abstand entstehen leicht Missverständnisse. Menschen kommunizieren unterschiedlich, Deutsche immer auf der Sachebene: „Wo tut es weh?", Menschen aus dem Orient auf der Beziehungsebene mit verallgemeinernder Sprache. Möglicherweise erzählen sie gar nichts von ihren Beschwerden, denn der Arzt muss es doch schließlich wissen, er hat ja studiert.
Für eine kompetente medizinische Versorgung von Migranten und Flüchtlingen ist die Akzeptanz von Vielfalt und eine Sensibilisierung für kulturelle Unterschiede unerlässlich, so Dr. Margret Spohn, Leiterin des Büros für Migration, Interkultur und Vielfalt der Stadt Augsburg. Die Referentin zeigte kulturelle Unterschiede auf – einen Kranken lässt man nicht allein (z.B. 6 Besucher im Krankenzimmer) – oder – ein Kranker braucht Ruhe - was durchaus Konflikte auslösen kann.
Das Wissen um andere Annahmen und Erwartungen ist wichtig, aber nicht jedes Verhalten ist kulturbedingt, wir dürfen nicht kulturalisieren oder ethnisieren, müssen immer individualisieren. Alle gleich behandeln heißt nicht unbedingt Gerechtigkeit, das brachte die Referentin einleuchtend in Bildern und Cartoons zum Ausdruck (wenn 3 unterschiedlich große Menschen versuchen über einen Zaun zu schauen, reicht es nicht, jedem eine Kiste zur Verfügung zu stellen, sondern die Menge der Kisten muss der Größe des Einzelnen angepasst werden, damit jeder etwas sehen kann).
Zum Thema Traumatisierung referierte Frau Maria Johanna Fath vom Traumahilfenetzwerk Schwaben. Sie zeigte die Grundlagen der Traumatisierung auf sowie die Veränderungen der Informationsverarbeitung im Gehirn durch eine lebensbedrohliche, hochgradig ängstigende und ausweglose Situation. Ist weder Flucht noch Kampf möglich (no fight - no flight), kommt es zum Erstarren (freeze). Durch die Stresshormone werden die Emotionen eingefroren und als Erinnerungssplitter (Fragmente) isoliert im Gehirn abgespeichert. Sie sind dann nicht mehr zugänglich. Bei der post-traumatischen Belastungsstörung kommt es in der Folge zum sog. Hyperarousal (Unruhe, Schreckhaftigkeit, Schlafstörung...), Vermeidung (Isolation, Betäuben, Alkohol...) und Wiedererleben (Alpträume, Panik, Grübeln...).
Zur Stabilisierung bedarf es in erster Linie Sicherheit und Zukunftsperspektive, was im Asylverfahren leider oft nicht gegeben ist. Zu verstehen lernen, dass die Traumafolgestörung eine normale Reaktion auf eine unnormale Situation ist und dass die Arbeit mit Ressourcen bei der Behandlung von großer Bedeutung ist.
Auch betonte Frau Fath das ABC des Helfers zu beachten: Achtsamkeit – Balance – Connection, um eine sekundäre Traumatisierung beim Behandler zu vermeiden.
Über das schwierige Thema der weiblichen Genitalverstümmelung, FGM, informierte die Münchner Gynäkologin Frau Eiman Tahir in beeindruckender und einfühlsamer Weise, mit dem sie sich schon seit ihrer Doktorarbeit in Afrika befasst hat, und sie verstand es, uns zu sensibilisieren. Von der schweren Aufklärungsarbeit und eigenen schlimmen Erfahrungen berichtete auch Frau Fadumo Korn vom Verein NALA e.V., München. Einen sehr guten Ansatz zeigten zwei Change-Agents aus Berlin auf, von LET'S CHANGE, einem Projekt von TERRE DES FEMMES. Es setzt in den Communities an und bildet weibliche und männliche Multiplikatoren aus den afrikanischen Communities aus, um in Europa gegen FGM vorzugehen.
Nach den Vorträgen konnten die Teilnehmer des Fachtages an 6 Thementischen im Rahmen eines „Weltcafés" miteinander ins Gespräch kommen und so Problem- oder Fragestellungen in Kleingruppen intensiv diskutieren und reflektieren.
An dem Tisch "Stabilisierung für traumatisierte Flüchtlinge" wurde u.a. unser Projekt „Homöopathie für Flüchtlinge" vorgestellt. Projektmitglieder aus Bayern und Baden-Württemberg waren angereist und so entwickelten sich zusammen mit weiteren Tischgästen informative und sehr interessante Gespräche . So konnten wir erleben, dass das Flüchtlingsprojekt von HOG und HiA lebendig bleibt.
Buchempfehlung: Dr. Dr. Rahim Schmidt, Interkulturelle Medizin und Kommunikation, 2017, ISBN 978-3-7431-2337-3
Zusammenfassung durch Dr. Maria Möller vom Flüchtlingsprojekt und von HiA
München-dankt-Preis für vier Kolleginnen der Münchner Gruppe!
Dezember 2018
Wir freuen uns, dass auch 2018 wieder Kolleginnen der Münchner Gruppe von "Homöopathie für Flüchtlinge in Deutschland" den Preis "München dankt" für ihr Engagement in verschiedenen Flüchtlingsunterkünften erhalten haben.
Homöopathische Sprechstunde für Flüchtlinge
Mai 2017
Nachdem Homöopathie in Aktion bereits seit über einem Jahr eine homöopathische Sprechstunde in der Flüchtlingsunterkunft in der Bayern Kaserne in München anbietet, die sehr gut angenommen wurde und bereits vielen Menschen helfen konnte, gibt es seit Mitte Mai 2017 dieses Angebot auch in der Mac Graw Kaserne in München.
Viele geflüchtete Menschen leiden unter Schlaflosigkeit, psychosomatischen Schmerzzuständen, vielen akuten Erkrankungen und verschiedensten seelischen Belastungen. Die klassische Homöopathie kann die Betroffenen darin unterstützen, die oft gravierenden Folgen dieser traumatischen Erlebnisse zu überwinden.
Derzeit findet die Sprechstunde 14-tägig statt.
Homöopathie in Aktion ist mit weiteren Einrichtungen in München im Gespräch. Wir freuen uns die homöopathische Sprechstunde bald auch an weiteren Orten anbieten zu können.
Unter dem Menüpunkt Flüchtlingsprojekt finden Sie weitere Informationen.
Homöopathie in Aktion feierte 20. Geburtstag!
Juli 2016
Ende Juni wurde dieses Ereignis mit einem besonderen Fest in den Räumen des Homöopathie Forums in Gauting bei München gebührend gefeiert.
Als Gäste durften wir neben langjährig aktiven KollegInnen und interessierten Studentinnen auch MitarbeiterInnen aus sozialen und Flüchtlingseinrichtungen begrüßen.
Mit einem sehr persönlichen Grußwort eröffnete Herr Dr. Sklarek, Gautings 2. Bürgermeister, das Programm und sicherte Homöopathie in Aktion (HiA) seine Unterstützung zu.
Angela Baral, Vorsitzende des Homöopathie Forum e, V., unter dessen Trägeschaft Homöopathie in Aktion steht, würdigte die Verdienste der engagierten Arbeit in diesen 20 Jahren.
Regina Mössner, Gründerin und Leiterin der Initiative, gab anschließend Einblicke in die Aktivitäten und die Entwicklung von HiA und stellte zum Schluss den ZuhörerInnen das zukünftige Motto der Organisation vor: „Homöopathie – Hoffnung und Chance für Kinder". Da in unserem reichen Deutschland bereits ein Fünftel der Kinder von Armut betroffen oder bedroht sind, ist es HiA ein großes Anliegen, diesen Kindern in den nächsten Jahren verstärkt homöopathische Hilfe anzubieten!
In Ihrem Vortrag „Homöopathische Behandlung von psychischen Traumata" stellte die Expertin Frau Dr. Ingrid Pfanzelt ein sehr hilfreiches Konzept aus der Traumatologie vor und berichtete von ihrer hochinteressanten Arbeit im Münchner Erstauffanglager für Flüchtlinge, der Bayernkaserne.
Bevor es mit dem interessanten Programm weiter ging, stärkten sich die Gäste bei noch herrlichem Wetter am köstlichen Kuchenbuffet.
In einer „Case Conference" stellten einige Kolleginnen und Kollegen von Homöopathie in Aktion besondere Fälle aus ihrer Praxis vor: Edith Winzig, extra aus Göttingen angereist, beschrieb anschaulich, wie sie bei PatientInnen in schwierigen bis katastrophalen Lebenssituationen und gesundheitlichen Zuständen immer wieder sehr berührende Heilerfolge sehen darf.
Sie betonte, wie schön und erfüllend diese Arbeit für sie sei, die in dieser Intensität nur durch die Unterstützung durch HiA möglich sei. Für diese Unterstützung bedankte sie sich auch im Namen mehrerer Patientinnen. Das war ein wunderbares Feedback! Uta Wagner, unsere HiA-Kollegin der allerersten Stunde, berichtete von ihrer langjährigen Erfahrung mit den Geflüchteten aus Bosnien und stellte sehr interessante Fälle vor. Jutta Fritton und Helmut Schumacher, die seit Monaten in der Bayernkaserne behandeln, gaben einen spannenden Einblick in ihre Erfahrungen: mit manchmal 30-40 PatientInnen im Wartezimmer muss in kürzester Zeit der Kern der Pathologie erfasst und neben den vordergründig vorgetragenen (psychosomatischen) Körpersymptomen, wie Schlaflosigkeit oder Muskelschmerzen, die viel größere Belastung schlimmster Traumatisierung erkannt werden. Ein eindrücklicher Bericht! Als sehr schönen Abschluss der Case Conference teilte Roya Kornfeld, die afghanische Übersetzerin für Dari und Farsi in der Bayernkaserne, ihr Erleben der Flüchtlingssituation und der Wirkung der homöopathischen Arbeit auf die Flüchtlinge mit uns allen.
Mit ihren fröhlich-besinnlichen Klezmer-Rhythmen sorgten die Musiker um unseren Homöopathie-Kollegen Maxim (Peter) Purkert für einen temperamentvollen Ausklang und brachten uns sogar noch zum Tanzen.
Vielen Dank an alle, die durch ihre Anwesenheit und ihre Mithilfe zum Gelingen der Feier von 20 Jahren Homöopathie in Aktion beigetragen haben, für die vielen von Herzen kommenden Wünsche und tollen Spenden von KollegInnen, SpenderInnen und weiteren wunderbaren Menschen und die leckeren Sachspenden der Gautinger Geschäfte Naturkost Gauting, Vollkorner und der Bio-Bäckerei Cramer für das Buffet. Danke auch an die Kreissparkasse Starnberg für ihre Spende von 300,- Euro
Ein Scheck aus Traunstein
Mai 2016
Mit einem hochinteressanten und vielfältigen Programm wurde dem Chiemgauer Publikum bei den 5. Traunsteiner Homöopathie-Tagen die ganze Bandbreite der Homöopathie nahe gebracht.
Josef Graspeuntner und seine engagierten Kolleginnen und Kollegen organisierten im April wieder diese spannende Veranstaltung, deren Erlös dieses Jahr der Initiative Homöopathie in Aktion (HiA) und dem Verein Homöopathen ohne Grenzen (HOG) zu Gute kommt.
So fuhr Regina Mössner nach Traunstein, um diese für beide Organisationen sehr wichtige Unterstützung abzuholen. In Form eines großen Schecks wurden ihr 1000,-- € in der St.Georgs-Apotheke, Traunstein übergeben. Die Inhaberin und ihr Sohn, Inge und Bene Schmidt und viele andere Sponsoren haben die Traunsteiner Homöopathie-Tage tatkräftig unterstützt! (Mehr dazu unter http://www.akhc.de/homoopathietage_2016.html)
HiA und HOG danken Josef Graspeuntner und allen Beteiligten im Namen aller, die durch die Spende homöopathische Hilfe bekommen können – sozial schwache Menschen und Flüchtlinge!